Dr. Jane Goodall   lehrte die Welt eine ihrer wichtigsten Lektionen: dass jedes Tier ein Individuum ist – denkend, fühlend und würdig unserer Liebe, unseres Mitgefühls und unserer Fürsorge. 💚


Sie war zutiefst entsetzt über die Ausbeutung anderer Lebewesen durch die Menschheit und traf die ethische Entscheidung, vegan zu leben – um sich nicht länger an ihrem Leid mitschuldig zu machen.


Über ihre bahnbrechende Arbeit mit Schimpansen hinaus machte sie auf die Umweltzerstörung aufmerksam, die durch die Tierhaltung verursacht wird, und rief die Menschheit dazu auf, ihren Kurs zu ändern, bevor es zu spät ist.


Danke, Dr. Goodall, dass Sie Ihr Leben den Tieren, dem Planeten und einer mitfühlenderen Welt gewidmet haben. 🕊️


📽️ GLASS WORLD – Film & Talk zum World Vegan Day


Am
Samstag, 1. November 2025, 19 Uhr zeigt das Kommunale Kino Esslingen den Film „Glass World“ – mit beeindruckenden Bildern, Musik und einer starken Botschaft für unsere Zukunft.

Im Anschluss Talkrunde mit Regisseur Raphael Sommer, Gästen aus der Vegan-Szene sowie einer Grußbotschaft von Dr. Mark Benecke. Musikalisch bereichert wird der Abend von Jonas Gross (Panflöte).


👉 Ab 18 Uhr: veganes Meet & Greet im Lux.
📍 Ort: Kommunales Kino Esslingen, Maille 4–9
🎟 Eintritt: 10 € (ermäßigt 7 €)
Tickets hier  https://tinyurl.com/2cuf5azt


✨ Organisiert von ZuZule "Zusammen Zukunft leben"


Kommt vorbei und lasst euch inspirieren – für Mensch, Umwelt und Tiere! 🌱✨


Tierindustrie sichtbar machen | Save Square Rottenburg


Am 13.09.2025 fand in Rottenburg ein Save Square unter dem Motto „Was siehst du?“ statt.

Auf unseren Bildschirmen zeigten wir die verborgene Realität der Tierindustrie: Fleisch, Milch, Eier, Fischerei und Pelz – Systeme, die auf Gewalt und Ausbeutung beruhen.


Die Aktion machte deutlich: Jede:r kann sich entscheiden, dieses Leid nicht länger zu unterstützen.

Für die Tiere. Für die Umwelt. Für unsere Zukunft. 🌱❤️


Kommentar zum Artikel von Maren Seehuber (SWR) vom 03. September 2025
Für ein Ende des Systems, das Tiere zu Waren macht
 

Die Öffnung des Schlachthofs in Gärtringen verzögert sich, während in Rottenburg die Schließung immer wahrscheinlicher wird. Landwirte äußern Sorge um die Tiere – doch diese Sorge richtet sich in Wahrheit auf Fleischqualität und Preise, nicht auf das Wohl der Tiere selbst.


Darum drehen sich die aktuellen Diskussionen vor allem um längere Transportwege. Doch das eigentliche Problem ist nicht die Entfernung. Es ist das System, das fühlende Lebewesen zu Waren macht. Jede Kuh, jedes Schwein, jedes Schaf möchte leben. Ob zehn Minuten Fahrt oder hundert Kilometer – am Ende steht immer der Tod.


Wir dürfen nicht vergessen: Die Tierindustrie verursacht unermessliches Leid, sie zerstört unsere Umwelt, verschlingt Ressourcen und heizt die Klimakrise weiter an.


Die Schließung beider Schlachthöfe könnte ein Wendepunkt sein – ein Anlass, endlich umzudenken. Landwirte sollten dabei unterstützt werden, auf zukunftsorientierte, bio-vegane Landwirtschaft ohne Tierleid umzustellen. Statt Millionen in alte Gebäude in Rottenburg und Gärtringen – und damit in noch mehr Tiertransporte, Tierleid und Umweltschäden – zu investieren, können wir den Weg in eine pflanzliche Zukunft gehen. Für die Tiere. Für den Planeten. Für uns alle.


Vegan zu leben ist kein Verzicht. Es ist ein Gewinn an Mitgefühl, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Jeder von uns kann heute ein Teil dieser Veränderung sein.“



Rottenburg Animal Save - Marco Colicchio


Link zum Artikel:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/landwirte-bangen-vor-schliessung-von-schlachhoefe-100.html


 Kommentar aus Tierrechts-, Klima- und Gesundheits-Perspektive

Das Video zur Hausschlachtung zeigt eindrücklich, wie sehr sich unser Selbstbild als „verantwortungsvolle Fleischesser:innen“ mit der Realität beißt. Gerade weil die Schilderungen ruhig, nahbar und ohne Skandalisierung daherkommen, lohnt ein genauer Blick – und zwar aus Sicht der Tiere, der Umwelt und unserer eigenen Gesundheit.

1) „Hinsehen“ ist gut – aber wozu?

Die Erzählerin beschreibt anfangs ihre Angst, „dabei [zu sein], wenn das Tier getötet wird“, und dass sie „gerne Fleisch“ esse, nun aber „mehr Verantwortung“ übernehmen wolle. Genau diese Ambivalenz spüren viele Menschen: Mitgefühl kollidiert mit Gewohnheit. Das Hinsehen allein ändert jedoch nichts am Kern des Vorgangs: Ein fühlendes Individuum wird gegen seinen eigenen Lebenswillen getötet. Das wird im Text selbst anerkannt: „Ganz klar, am Ende stirbt ein Tier. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.“

Aus tierrechtlicher Sicht folgt daraus eine einfache Konsequenz: Wenn es echte Alternativen gibt (und die gibt es), dann ist das Töten nicht „notwendig“, sondern vermeidbar – und damit ethisch nicht zu rechtfertigen.

2) „Wertschätzung“, „Tradition“ und das Missverständnis von Respekt

Mehrfach wird betont, man verwende „alles… bis auf die Örle“ und die Hausschlachtung sei „wertschätzend“ und „gang und gäbe“ gewesen. Die Familie packt mit an, Kinder sehen zu – das soll „einen gesunden Bezug zum Fleisch“ vermitteln. 
Hier liegt das zentrale Missverständnis: Wertschätzung gegenüber einem Lebewesen zeigt sich zuerst darin, sein elementares Interesse – leben zu wollen – ernst zu nehmen. Das vollständige Verwerten eines getöteten Körpers verhindert Verschwendung, aber es verwandelt ein Unrecht (das Töten) nicht in Respekt. Tradition rechtfertigt keine Praxis, die Leid und Tod verursacht; sie beschreibt nur, dass wir sie „schon lange“ so tun.

3) „Stressfrei“ töten? Sprachliche Nebelkerzen

Die Szene der Betäubung wird als „stressfreier… als der Bolzenschuss“ beschrieben; mit dem Ansetzen der Zange „ist da eigentlich gar nichts mehr“. 
Solche Formulierungen mildern den Eindruck, dass hier Gewalt ausgeübt wird. Selbst wenn eine Betäubung korrekt sitzt (was in der Praxis nicht immer der Fall ist), bleibt der moralische Punkt bestehen: Der Eingriff dient nicht dem Tier, sondern dem Ziel, sein Leben zu beenden, damit Menschen sein Fleisch konsumieren können. „Stressärmer“ ist nicht „gerecht“ – und es ist kein Ersatz für die naheliegende Alternative: das Töten zu unterlassen.

4) Das „gute Gefühl“ durch Nähe – und warum es täuscht

Die Nähe zur Hausschlachtung soll Transparenz schaffen: Man sehe „wo es herkommt“, habe eine „wertschätzende Art“ des Umgangs und fühle sich dadurch verantwortungsvoller. 
Psychologisch funktioniert das wie ein moralischer Ablass: Weil ich selbst zuschaue und „alles verwende“, fühle ich mich integer. Tatsächlich verschiebt sich nur der Fokus – weg vom Tier (seinem Leben, seinen Interessen) hin zu unserem Selbstbild. Die entscheidende Frage bleibt: Wollen wir als Gesellschaft ein System normalisieren, in dem es okay ist, fühlende Wesen für Geschmackspräferenzen zu töten, obwohl wir es nicht müssen?

5) Der Tierarzt als Feigenblatt

Die amtliche Kontrolle – Lunge, Leber, Niere werden geprüft, danach „Freigabe“ – erzeugt den Eindruck von Ordnung und Legitimität. 
Doch die Aufgabe der Kontrolle ist Hygiene und Lebensmittelsicherheit für Menschen, nicht die Wahrung von Tierrechten. Ein versiegelter Stempel kann keine moralische Legitimation ersetzen. Er sagt: „Dieses Fleisch macht dich wahrscheinlich nicht krank.“ Er sagt nicht: „Es war richtig, dieses Tier zu töten.“

6) Verantwortung ernst nehmen heißt: Bedürfnis prüfen

Die Erzählerin fragt: „Welche Verantwortung möchte ich tragen, wenn ich mich fürs Fleischessen entscheide?“ 
Eine ehrliche Antwort beginnt mit der Prüfung der Notwendigkeit. In wohlhabenden Gesellschaften ist die Ernährung mit pflanzlichen Lebensmitteln problemlos möglich – vielfältig, lecker, bedarfsdeckend. Wenn eine Handlung (Töten) vermeidbar ist und Leid verursacht, dann gebietet Verantwortung, die Alternative zu wählen.

7) Umwelt: Warum „regional und ganz verwertet“ nicht reicht

Hausschlachtung mag Transportwege verkürzen, aber sie ändert nichts am grundlegenden ökologischen Fußabdruck tierischer Produkte:

  • Ressourcen: Tierhaltung ist ineffizient – es braucht Futteranbauflächen, Wasser, Energie.
  • Emissionen: Wiederkäuer verursachen Methan; Gülle setzt Lachgas frei; Futtermittelanbau belastet Böden und Gewässer.
  • Flächenkonkurrenz: Ackerflächen, die für Futter genutzt werden, fehlen für Renaturierung, Biodiversität oder den direkten Anbau von Lebensmitteln für Menschen.

Selbst „das ganze Tier verwenden“ mindert Verschwendung, ändert aber nicht die Grundarithmetik: Tierische Kalorien sind in der Regel flächen-, energie- und emissionsintensiver als pflanzliche Alternativen. Wer Klima und Umwelt schützen will, kommt an einer weitgehend pflanzlichen Ernährung nicht vorbei.

8) Gesundheit: Chance statt Verzicht

Viele erleben den Schritt Richtung Veganismus als Gewinn: mehr Hülsenfrüchte, Vollkorn, Obst, Gemüse, Nüsse – also genau jene Lebensmittel, die mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und bestimmten Krebsarten verbunden werden. Entscheidend ist eine gut geplante, abwechslungsreiche Auswahl (inkl. Vitamin B12). Aus „ich esse gerne Fleisch“ darf „ich esse gerne gut“ werden – nur eben ohne Blutpreis.

9) Kinder „früh abholen“ – aber mit echter Empathie

Wenn Kinder zusehen, lernen sie nicht nur, „wo Fleisch herkommt“, sondern auch, welche Handlungen wir als normal markieren. Wollen wir Empathie stärken, dann sollten wir zeigen, wie man Mitgefühl in Handeln übersetzt: Tiere leben lassen, statt ihre Tötung zu ritualisieren. Das ist die konsistentere Pädagogik.

10) Die eigentliche Stärke des Videos – und der nächste Schritt

Die Erzählerin sagt am Ende, sie habe „einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht“ und dass man „beim Thema Fleisch anfangen [soll] hinzuschauen“. Dem stimme ich zu – mit einer Erweiterung: Hinsehen sollte uns nicht nur zu „besserem“ Töten, sondern zum Nicht-Töten führen. Verantwortung ist kein Label, sondern eine Entscheidung.

Konkrete, positive Handlungsoptionen

  • Vegan ausprobieren – niederschwellig: Eine pflanzliche Woche mit Lieblingsgerichten in vegan (Pasta, Currys, Bowls, Eintöpfe, Brotzeit).
  • Protein-Basics parat haben: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu/Tempeh, Nüsse/Saaten – dazu Vollkorn und viel Gemüse.
  • Vitamin-Check: B12 supplementieren; ansonsten bunt und vielfältig essen.
  • Gesprächskultur ändern: Nicht über „Verzicht“ sprechen, sondern über Gewinn: Geschmack, Leichtigkeit, Mitgefühl, Klimaschutz.
  • Politisch & lokal: Initiativen für pflanzliche Optionen in Kantinen, Schulen und Veranstaltungen unterstützen; Flächen für Gemüse statt Futtermais einfordern.

Schlussgedanke

Die im Transkript spürbare Ernsthaftigkeit – Gummistiefel, morgendlicher Regen, Respekt vor dem Moment – zeigt, dass uns das Thema nahegeht. Umso mehr sollten wir den Mut haben, den letzten Schritt zu gehen: Wenn wir echte Wertschätzung für Tiere empfinden und Umwelt sowie Gesundheit schützen wollen, dann ist der konsequente Weg die pflanzliche Ernährung. Alles andere bleibt ein Versuch, ein gutes Gefühl über einen vermeidbaren Schaden zu legen – mit freundlicher Miene und sauberem Haken, aber auf Kosten eines Lebens.

16.08.2025 


Dieser Beitrag zeigt sehr deutlich, in welchem Widerspruch wir als Gesellschaft stehen, wenn es um Tiere geht. Jäger, Landwirtin und auch die Vertreter des Veterinäramts sprechen davon, alles müsse „100-prozentig sauber“ ablaufen, damit das Tier nicht leidet. Sie bemühen sich, das Töten so darzustellen, als wäre es ein Dienst am Tier – ein „schönes Ende“. Doch am Ende bedeutet es immer: ein atmendes, fühlendes Lebewesen wird gegen seinen Willen getötet.


Die Arbeit des Jägers besteht darin, mit höchster Präzision den tödlichen Schuss abzugeben. Er spürt selbst, dass es belastend ist, und betont die Verantwortung, keinen Fehler zu machen. Doch die Verantwortung endet nicht beim Zielen – die eigentliche Frage ist: warum überhaupt töten, wenn es nicht notwendig ist?


Die Landwirtin versucht, die Situation zu rechtfertigen, indem sie von „Stressfreiheit“ spricht. In Wahrheit geht es um die Vermarktung von Fleisch. Das Tier wird nicht aus Mitleid getötet, sondern weil sein Körper wirtschaftlich verwertet werden soll. Hinter der Sprache von „Würde“ und „schönem Ende“ steckt also eine ganz nüchterne Ausbeutung: ein Tier wird gezüchtet, gehalten und am Ende getötet, um Profit zu erwirtschaften.


Auch die Vertreter des Veterinäramts erscheinen im Beitrag als Garant für einen „korrekten“ Ablauf. Sie kontrollieren, ob der Zaun stabil ist, ob der Schuss sitzt, ob die Fristen zwischen Betäubung und Blutstich eingehalten werden. Mit diesem bürokratischen Rahmen geben sie dem Töten eine Art offizielles Siegel der Legalität. Doch was sie nicht überprüfen – und auch nicht überprüfen können – ist die ethische Frage: Darf man ein fühlendes Lebewesen überhaupt töten, wenn es Alternativen gibt?


Der Weideschuss wird als „humaner“ dargestellt, weil er im Vergleich zum Schlachthof weniger Stress verursacht. Doch das ist eine gefährliche Verharmlosung: Es bleibt das gleiche tödliche Ergebnis. Niemand würde von einem „humaneren“ Mord an einem Menschen sprechen, nur weil er in vertrauter Umgebung stattfindet. Warum sollten wir bei Tieren mit zweierlei Maß messen?

Wirklicher Fortschritt entsteht nicht durch optimierte Tötungsmethoden, sondern durch das Hinterfragen der Grundhaltung, dass Tiere überhaupt getötet werden müssen. Medizin und Ernährungswissenschaft belegen längst, dass wir für unsere Gesundheit keine tierischen Produkte benötigen. Im Gegenteil – eine pflanzliche Ernährung schützt vor vielen Krankheiten, während Fleischkonsum mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs in Verbindung steht.


Auch die Umwelt trägt schwer an der Tierhaltung: Millionen Tonnen Treibhausgase, Flächenverbrauch für Futtermittel, Abholzung von Wäldern, enormer Wasserverbrauch. Jeder vermeidbare Weideschuss ist ein Beitrag zur Zerstörung unseres Planeten.


Wenn wir wirklich Mitgefühl zeigen wollen, dann nicht durch den Versuch, das Töten ein wenig erträglicher zu gestalten, sondern indem wir aufhören, Tiere auszubeuten. Der Weg zu einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft führt nicht über Weideschüsse und Veterinärkontrollen, sondern über eine klare Entscheidung für eine vegane Lebensweise – aus Respekt vor den Tieren, aus Verantwortung für unsere Gesundheit und zum Schutz unserer Umwelt. 🌱💚


16.08.2025


Warum wir keinen neuen Schlachthof brauchen

Warum wir keinen neuen Schlachthof brauchen 


Der alte Rottenburger Schlachthof ist Geschichte.

Seine Sanierung wäre viel zu teuer – rund sechs Millionen Euro. Die Betreiber steigen aus, das Projekt ist geplatzt.

Nun wird nach einem neuen Standort gesucht. Wieder Diskussionen, Planungen, womöglich ein neuer Bürgerentscheid.


Doch statt an einem neuen Schlachthof festzuhalten, sollten wir die viel grundlegendere Frage stellen: Wollen wir in Zeiten von Klimakrise, Artensterben und wachsender Gesundheitsprobleme wirklich weiter an einem System festhalten, das Tiere tötet, Böden belastet, Wasser verschmutzt und das Klima schädigt?


Die industrielle Tierhaltung – und damit auch das Schlachten – ist ein massiver Treiber für CO₂-Ausstoß, Antibiotikaresistenzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Ein regionaler Schlachthof mag kürzere Transportwege bedeuten – doch das ändert nichts an der Gewalt, den Emissionen und den gesundheitlichen Risiken.


Wir brauchen keine neue Schlachtstätte.

Was wir brauchen, ist ein Umdenken:

Mehr pflanzliche Ernährung, mehr Mitgefühl, mehr Verantwortung.

Für die Tiere. Für die Umwelt. Für unsere Gesundheit.


Jetzt wäre der richtige Moment, nicht neu zu investieren – sondern neu zu handeln.


06.08.2025


Aktueller Stand: Rottenburger Schlachthof


Schließung droht – alte Probleme, neue Pläne

Der alte Schlachthof an der Tübinger Straße steht erneut vor der Schließung. Die Mängel an Gebäude und Ausstattung sind gravierend. Eine Sanierung würde mindestens 5–6 Millionen Euro kosten. Laut Landratsamt ist ein Umbau im laufenden Betrieb nicht möglich und eine Mischnutzung (z. B. mit Büros) nicht zulässig.



Neubau statt Sanierung?

Da die Sanierung wirtschaftlich und praktisch kaum machbar erscheint, setzt die Stadt nun wieder auf einen Neubau, obwohl frühere Standortvorschläge wie Riegelwiese oder Unhalde in der Vergangenheit aus guten Gründen abgelehnt wurden – etwa wegen Anwohnerprotesten oder ungeeigneter Bedingungen.


Betreibergesellschaft in Arbeit

Eine Gruppe aus etwa 50 Landwirten und Metzgern arbeitet seit Ende 2024 an der Gründung einer Betreibergesellschaft. Diese ist aber juristisch noch nicht final gegründet. Bis Ende Juli 2025 soll ein Betriebskonzept vorliegen, andernfalls kann die Stadt keine Gelder einplanen.


Bürgerentscheid unter Druck

Obwohl sich 2023 beim Bürgerentscheid - rund 27 Prozent der Wahlberechtigten stimmen ab - 82 % für den Erhalt des Schlachthofs am alten Standort aussprachen, rückt dieses Ziel durch die aktuellen Erkenntnisse in weite Ferne. Selbst bei einer teuren Sanierung ist unklar, ob es überhaupt wieder eine Betriebsgenehmigung gäbe.


Kommentar aus Sicht von Rottenburg Animal Save


Diese Entwicklungen zeigen klar: Der Versuch, in Rottenburg weiter zu schlachten – ob durch Sanierung oder Neubau – ist ein Rückschritt. Statt Millionen Euro in neue Tierleid-Infrastruktur zu stecken, wäre es jetzt an der Zeit, neue Wege zu gehen:


    • Förderung pflanzlicher Ernährung aus regionaler Landwirtschaft

    • Staatliche Unterstützung für Landwirt*innen, die auf tierleidfreie Produktion umstellen wollen

    • Investitionen in eine nachhaltige und gerechte Zukunft – ohne Schlachthäuser


Die erneute Aktivierung der alten „Schlachthof AG“ ist ein politisches Zurückrudern. Dabei ist längst bewiesen: Eine pflanzliche Ernährung ist gesund, klimafreundlich und ethisch notwendig. Wir fordern: Kein neues Schlachthaus – sondern eine Zukunft ohne Schlachtung.


Quellen: Artikel der Südwest Presse vom 29. Mai 2025 – Zusammenfassung durch Rottenburg Animal Save - Marco Colicchio



Bericht zur 54. Schlachthof-Mahnwache Rottenburg vom 18.05.2025

„Go vegan, go vegan!“ rief uns eine Beifahrerin voller Überzeugung entgegen – so begann unsere Mahnwache für die Tiere. Der Zuspruch war insgesamt überwiegend positiv.


Besonders bewegend war ein Gespräch mit einem deutsch-italienischen Ehepaar, das wir teils auf Deutsch, teils auf Italienisch führten. Die Dame lobte unseren Einsatz sehr und stimmte uns vollkommen zu: Jedes Tier ist ein beseeltes Lebewesen mit dem gleichen Recht auf Leben wie wir Menschen.


Weniger erfreulich verlief das darauffolgende Gespräch mit einer Frau, die ihre Argumente für den Fleischkonsum mit ihrer Tätigkeit als Apothekenhelferin untermauerte. Leider war sie nicht bereit, Informationsmaterial über wissenschaftliche Studien zur veganen Ernährung – die diese als die gesündeste Ernährungsweise ausweisen – anzunehmen. Auch die Tatsache, dass für ihren Konsum fühlende Lebewesen getötet werden, wollte sie nicht wahrhaben. Wir hoffen dennoch, dass sie sich künftig offener mit dem Thema auseinandersetzt.


Wie so oft kamen auch diesmal wieder die bekannten Landwirte mit Anhängern voller Tieropfer. Es dürften insgesamt fünf Transporte gewesen sein – einer davon brachte sogar zweimal Schweine. Vorab sprach ich den Pächter des Schlachthofs an und fragte, ob es möglich sei, sich in einem Moment der Stille von den Tieren in einem der Anhänger zu verabschieden. Dies wurde abgelehnt – mit der Begründung, die Landwirte wünschten das nicht.


Einer der Bauern sprach mich dann direkt an und stellte die übliche Frage, ob ich überhaupt fotografieren dürfe. Ich nutzte die Gelegenheit und fragte zurück, ob ich Fotos von den Tieren machen dürfe. Er konnte nicht nachvollziehen, wie sehr es uns im Innersten schmerzt, zu wissen, dass diese Schweine den Schlachthof nicht lebend verlassen werden. Er begriff nicht, dass der Konsum von Fleisch keine bloß „persönliche Entscheidung“ ist – denn es geht dabei nicht um etwas, sondern um jemanden, der nicht freiwillig stirbt. Am Ende winkte er ab und beendete das Gespräch.


Zum Abschluss kam ein Mann auf uns zu, um seinen Respekt für unseren Einsatz auszudrücken. Das war ein schöner, wertschätzender Moment. Er informierte sich noch über den aktuellen Stand der geplanten Schlachthofsanierung und nahm unser Informationsmaterial dankend entgegen.


Wir beendeten unsere Mahnwache mit einer Gedenkminute für die Tieropfer. 


Es ist wichtig, dass wir da sind – zur richtigen Zeit am richtigen Ort –, um auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen. Wenn die Menschen erkennen, dass eine gesunde, vegane Ernährung möglich ist, wird die Nachfrage nach Fleisch weiter sinken. Irgendwann wird es sich für die Landwirt*innen schlicht nicht mehr lohnen, Tiere auszubeuten und zur Schlachtbank zu bringen. Dann wird es ein Ende haben – auch in Rottenburg. Noch in diesem Jahr soll der Schlachthof geschlossen werden.


Danke an alle Aktivist*innen für ihren wertvollen Einsatz.


Marco Colicchio

Rottenburg Animal Save


Die 53. Schlachthof-Mahnwache Rottenburg fand am Mittwochvormittag von 9 bis 12 Uhr statt. Entgegen der Wettervorhersage hatten wir großes Glück: Die Sonne schien, und der Himmel war heiter – perfekte Bedingungen für unsere Aktion.


Dank zahlreicher engagierter Aktivist*innen konnten wir die gesamte genehmigte Fläche rund um den maroden Schlachthof nutzen. Von der Brücke über den Kreisverkehr bis entlang der Tübinger Straße, direkt gegenüber dem Schlachthof, waren wir mit auffälligen Warnwesten und aussagekräftigen Plakaten gut sichtbar und präsent.


Die Rückmeldungen der Aktivist*innen zu den Reaktionen der Bürger*innen waren mehrheitlich positiv. Viele Menschen zeigten Interesse, Zustimmung und Mitgefühl. Denn: Tiere haben – wie wir – ein Recht auf Leben!

Unsere Mahnwachen bieten auch Menschen, die noch nicht vegan leben, die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Realität zu machen. Wer einmal erlebt, wie fühlende Lebewesen beim Schlachthof ausgeladen werden und sich mit aller Kraft gegen den Weg in den Tod sträuben, wird mit einer tiefgreifenden Ungerechtigkeit konfrontiert. Solche Eindrücke können lebensverändernd sein.


Wir laden alle ein, mit uns ins Gespräch zu kommen und sich zu informieren – über das, was wirklich hinter den Mauern geschieht und sonst im Verborgenen bleibt. Zum Mitnehmen bieten wir Informationsmaterialien (Flyer) sowie hilfreiche Links, die beim Einstieg in eine vegane Lebensweise unterstützen.


Für Irritation sorgte diesmal unser ungewohnter Termin am Mittwochvormittag, denn gewöhnlich finden unsere Mahnwachen sonntagabends statt. Während unserer Anwesenheit beobachteten wir, wie ein Müllfahrzeug Schlachtabfälle abholte und verschiedene Metzgereien Leichenteile in Kühltransporter verluden. Ein Metzger wetzte demonstrativ sein langes Messer und warf uns dabei grinsend Blicke zu – eine makabre Szene.


Besonders widerwärtig war der beißende Geruch, der immer wieder zu uns herüberwehte, sobald sich die Tür zum Schlachthof öffnete. Vermutlich handelte es sich um den Bereich, in dem Tierkörper gekühlt werden. Denn der Verwesungsprozess beginnt unmittelbar nach dem Tod – er lässt sich nicht stoppen, nur verlangsamen. Die Mülltonnen mit Schlachtabfällen standen offen in der prallen Sonne.


An diesem Tag konnten wir keine Tiere dokumentieren, die zur Tötung gebracht wurden. Doch wir halten diese grausamen Momente, wann immer möglich, in Bildern und Videos fest, um sie der Öffentlichkeit über unsere sozialen Netzwerke zugänglich zu machen – um zu zeigen, wie sinnlos und ethisch unvertretbar das Töten fühlender Wesen ist.


„Jeder Tag, an dem du noch nicht vegan bist, ist ein weiterer Tag, an dem du andere zum Opfer machst, bei denen du dich niemals wirst entschuldigen können – weil deine Entscheidungen sie getötet haben.“

– Sarah K. Woodcock


Von Herzen ein riesiges Dankeschön an alle Aktivist*innen für ihre Teilnahme und ihren Einsatz!


Rottenburg Animal Save

Marco Colicchio


16.04.2025


Viel Geld, wenig Plan: Der Rottenburger Schlachthof am Abgrund. Ein Kommentar zur aktuellen Lage.

Viel Geld, wenig Plan: Der Rottenburger Schlachthof am Abgrund.

Ein Kommentar zur aktuellen Lage 


Gestern wurde im Gemeinderat Rottenburg am Neckar die neue Machbarkeitsstudie bzw. ein Konzept der Betreibergesellschaft des Schlachthofs vorgestellt.

Die Sitzung war öffentlich und wurde live über YouTube gestreamt. Heute, am 17.12.24, geht es ab 18 Uhr weiter: 


https://www.youtube.com/@RottenburgamNeckar


Für mich war das der offizielle Anfang vom Ende des Schlachthofs. Oberbürgermeister Neher hielt sich zunächst zurück, doch sein Schlusswort war deutlich – es wirkte wie eine klare Ohrfeige für die Fraktion FAIR und die BI (Bürgerinitiative zum Erhalt des Schlachthofs).


Aus meiner Sicht fehlten dem Konzept wichtige Grundlagen: Ein belastbarer Wirtschaftsplan war nicht vorhanden, und es war unklar, wie die BI ihren Eigenanteil von etwa 3 Millionen Euro aufbringen will. Das erscheint umso schwieriger, wenn man bedenkt, dass der Schlachthof während der Sanierungsphase über einen Zeitraum von einem Jahr immer wieder für längere Zeit geschlossen bleiben müsste. Auch schien mir nicht erkennbar, dass die einzelnen Baumaßnahmen überhaupt miteinander abgestimmt sind. Das Konzept ist unvollständig, da völlig unklar ist, wie für die restlichen Teilgebäude Vermietungen oder Nutzungsmöglichkeiten, die Einnahmen generieren könnten, realisiert werden sollen. Nutzungen für fiktive Ideen wären ohnehin nur außerhalb der Betriebszeiten des Schlachthofs möglich.


Mein Eindruck war, dass Oberbürgermeister Neher wenig Vertrauen in die vorgelegten Zahlen und Konzepte hatte. Für die Stadt sehe ich kaum Spielraum: Sie hat selbst kein Geld und könnte höchstens etwa 2 Millionen Euro aufbringen. Der Rest müsste durch Banken finanziert werden, was angesichts der bisherigen Informationslage kaum vorstellbar ist. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass selbst die BI unter diesen Bedingungen keine Kredite erhalten würde.


Erschwerend kam hinzu, dass auch die Finanzierung des Schlachthofs in Gärtringen laut Nebenbemerkungen unsicher scheint. Besonders auffällig war der Ärger darüber, dass nach einem Jahr und weiteren hunderttausend Euro für eine zweite Machbarkeitsstudie immer noch keine neuen Erkenntnisse vorliegen.


Was mir auch auffiel: Herr Klaus Weber, der Sprecher der BI, war gar nicht anwesend. Frau Rauser, die als Fraktionsvorsitzende der FAIR-Partei teilnahm, musste die Kritik allein einstecken.


Auch Volkmar Raidt war zwar anwesend und äußerte sich, doch seine Rolle blieb aufgrund seiner Befangenheit als Landwirt und Schlachthofkunde unbedeutend.


Marco Colicchio - Rottenburg Animal Save